Hallo,
wir sind Familie Kranz aus Ilsenburg. Im Juli 2017 änderte sich unser Leben abrupt.
Unsere damals 4-jährige Tochter Mette erhielt die Diagnose Leukämie.
Wir wurden noch am Abend nach dem Erhalt des Ergebnisses der Blutkontrolle durch unsere Hausärztin direkt nach Halle geschickt. Wir wussten im ersten Moment überhaupt nicht wie uns geschieht. Alles verlief Knall auf Fall und es war für uns wie in einem Horrorfilm. Unsere kleine heile Welt brach innerhalb einiger Sekunden wie ein Kartenhaus zusammen. Die erste Nacht im Uniklinikum war für uns erschreckend, obwohl sich alle liebevoll um uns kümmerten.
Was nun, wie geht es weiter, wird Mette es schaffen, was machen wir mit unserer damals 7-jährigen Tochter Emma, wie lange müssen wir hierbleiben, was wird aus dem Haus, schaffen wir das alles physisch und auch finanziell, was wird aus unserer Arbeit und der Schule. All diese Fragen schwirrten uns im Kopf herum. Aber am schlimmsten war die Angst um das Leben des eigenen Kindes und die Hilflosigkeit.
Am nächsten Morgen erfuhren wir dann auf Station das erste mal vom Kinderplaneten, der sich zu unserer großen Freude nur wenige Meter Fußmarsch neben der Uniklinik befand.
Am nächsten Tag lernten wir einen Teil des Teams vom Kinderplaneten (zuerst sehr vorsichtig unsererseits) kennen, denn man zieht sich ja in seine kleine heile Schutzwelt zurück und hofft immer noch, dass alles schnell wieder gut wird. Diese Illusion wurde uns jedoch schnell genommen, denn wir erfuhren schnell, dass Mette ins HR eingestuft wurde und somit auch eine SZT benötigen würde. Die Ärzte stellten uns auf einen langen und schwierigen Weg ein. Die Uniklinik Halle und auch der Kinderplanet wurden somit unser 2. Zuhause. Denn ich kann gar nicht mehr zählen, wie viele Male wir dann endlich nach den HR-Blöcken nach Hause durften und dann bereits Abends/Nachts mit Fieber oder blauen Flecken wieder zurück in die Klinik fahren mussten.
Die Teams des Kinderplaneten und des Klinikums standen uns in all den schweren Zeiten immer zur Seite. In den ersten Tagen entschieden wir, dass sich meine Frau vorrangig um Mette kümmert und ich weiterarbeiten gehe und mit Emma zwecks Schule zu Hause bleibe.
Doch wie bewältigen wir diese schwierige Situation, unser Zuhause 120 km entfernt zum Klinikum, jeden Tag fahren, die Fahrkosten, was ist in einer Notsituation?, fragten wir uns immer wieder. Da kam erneut der Kinderplanet ins Spiel. Wir hatten diverse Sozial-gespräche im Kinderplaneten und auf Station des Klinikums, zu unserem Glück auch im Bezug auf das Angebot des Kinderplaneten mit Übernachtungsmöglichkeiten im Vereinshaus (eine tolle Villa). Das war unsere Rettung und wir nahmen das Angebot dankend an, denn wie will man die unzähligen Übernachtungen des Partners und der Geschwister auch sonst auf Dauer finanziell stemmen!
Wir fühlten und fühlen uns im Kinderplaneten sehr wohl, geborgen und verstanden. Die fünf Zimmer sind sehr schön und geschmackvoll eingerichtet. Man kann dort sogar selber in der großen Küche kochen und sich somit selbst versorgen. Durch die Nähe zum Klinikum ist man zudem auch sehr schnell (z.B. in Notsituationen) vor Ort. Morgens hielten wir immer einen kurzen Statustalk mit den Mädels des Kinderplaneten J, bevor es dann, vorrangig für mich, zurück in die Klinik ging. Abends traf man im Kinderplaneten dann meist auch andere Eltern + Geschwisterkinder, mit denen man sich gegenseitig austauschen oder auch mal ausheulen konnte. Am Wochenende haben wir oft gemeinsam mit anderen Eltern auf der schönen Außenterrasse gesessen und die Kinder, wenn Sie denn von der Klinik aus raus durften, haben auf der weitläufigen Außenanlage mit voller Euphorie gespielt. Dies gab uns immer neue Kraft für die kommende Woche in der Klinik. Während der Wochentage übernahmen die Mädels des Kinderplaneten oftmals die Betreuung von Emma (in den Ferien und während der SZT). Dies war für uns Eltern eine enorme Erleichterung, denn so konnten wir uns voll und ganz auf unsere Aufgaben in der Klinik konzentrieren. Dies war gerade in der schweren und langen Phase der SZT sehr hilfreich. Denn auch kurzfristig nötige Zimmerreservierungen wurden vom Team des Kinderplaneten immer irgendwie realisiert. Danke dafür!!!
Mette und vor Allem Emma schwärmen noch heute von der erstklassigen und professionellen Betreuung durch das Team des Kinderplaneten. Besonders der Musik- und Spielraum haben es ihr angetan. Aber auch die unzähligen kreativen Arbeiten/Ideen, wie z.B. Töpfern in der eigenen Werkstatt und Kissen selber machen fand sie extrem interessant (das Kissen von Emma benutzt Mette heute noch J). Die Bindung zwischen dem Team und unseren Kindern (und auch uns Eltern) wurde immer enger. So standen wir die schweren Jahre gemeinsam durch. Ja man kann
sagen, dass wir und das Team des Kinderplaneten zu einer kleinen Familie zusammengewachsen sind.
Wir danken dem Team des Kinderplaneten für Alles und gratulieren recht herzlich zum Jubiläum.
Macht bitte weiter so, denn ihr seid ein leuchtender und strahlender Planet im teilweisen sehr dunklen Universum rund um das Thema der „schweren“ Krankheiten.
Norman Kranz und Familie